Definition:
Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Fonds, der einen bestimmten Index, wie den DAX oder den S&P 500, abbildet. ETFs ermöglichen es Anlegern, in einen breiten Markt oder einen speziellen Sektor zu investieren, ohne einzelne Wertpapiere kaufen zu müssen.
Wie funktionieren ETFs?
ETFs bestehen aus einem Korb von Wertpapieren, die den Index nachbilden, den sie verfolgen. Der Fonds kauft die Wertpapiere in den gleichen Anteilen, wie sie im Index gewichtet sind. Anleger können Anteile an ETFs wie Aktien über die Börse kaufen und verkaufen. Der Preis eines ETF-Anteils schwankt den ganzen Tag über und spiegelt die Wertentwicklung der zugrunde liegenden Wertpapiere wider.
Vorteile von ETFs:
- Diversifikation: Mit einem ETF kann man in viele verschiedene Wertpapiere investieren, was das Risiko streut.
- Kosteneffizienz: ETFs haben in der Regel niedrigere Gebühren als aktiv gemanagte Fonds, da sie passiv verwaltet werden.
- Liquidität: Da ETFs an der Börse gehandelt werden, können sie während der Handelszeiten jederzeit gekauft und verkauft werden.
- Transparenz: Die Zusammensetzung eines ETFs ist in der Regel täglich einsehbar, was den Anlegern klare Informationen darüber gibt, in welche Wertpapiere sie investieren.
Arten von ETFs:
- Aktien-ETFs: Diese verfolgen Aktienindizes und bieten Zugang zu nationalen, internationalen oder sektoralen Märkten.
- Anleihen-ETFs: Diese ETFs investieren in festverzinsliche Wertpapiere, wie Staats- oder Unternehmensanleihen.
- Rohstoff-ETFs: Diese bilden die Preisentwicklung von Rohstoffen wie Gold oder Öl nach.
- Branchen-ETFs: Diese konzentrieren sich auf bestimmte Wirtschaftssektoren, wie Technologie oder Gesundheit.
- Smart Beta ETFs: Diese ETFs folgen einer alternativen Indexstrategie, die bestimmte Faktoren wie Volatilität oder Dividenden berücksichtigt.
Kosten und Gebühren:
- Managementgebühren: Diese sind bei ETFs in der Regel niedriger als bei aktiv gemanagten Fonds, da die Verwaltung passiv erfolgt.
- Handelsgebühren: Wie bei Aktien fallen beim Kauf und Verkauf von ETFs Handelsgebühren an.
Risiken:
- Marktrisiko: Da ETFs einen Index nachbilden, sind sie dem Marktrisiko des zugrunde liegenden Index ausgesetzt. Wenn der Index fällt, sinkt auch der Wert des ETFs.
- Tracking Error: Dies ist die Differenz zwischen der Rendite des ETFs und der Rendite des Index, die durch Kosten und andere Faktoren entstehen kann.
- Spezifische Risiken: Bei Branchen- oder thematischen ETFs ist man stärker von den Risiken des jeweiligen Sektors abhängig.
Wichtige Begriffe im Zusammenhang mit ETFs:
- Indexnachbildung: Die Methode, wie ein ETF den zugrunde liegenden Index nachbildet, entweder durch physische Replikation (Kauf der Indexwerte) oder durch synthetische Replikation (Nutzung von Derivaten).
- TER (Total Expense Ratio): Eine Kennzahl, die die jährlichen Gesamtkosten eines ETFs im Verhältnis zum Fondsvolumen angibt.
- Ausschüttend vs. Thesaurierend: Ausschüttende ETFs zahlen Dividenden und Zinsen an die Anleger aus, während thesaurierende ETFs diese wieder anlegen.
Fazit:
ETFs sind eine flexible, kosteneffiziente und transparente Anlagemöglichkeit, die es Anlegern ermöglicht, breit gestreut und passiv in verschiedene Märkte und Sektoren zu investieren. Sie sind ideal für langfristige Anleger, die eine einfache und diversifizierte Anlagestrategie suchen, bringen jedoch auch spezifische Risiken mit sich, die berücksichtigt werden sollten.